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Die Kunst der Bildrollenmalerei und des mündlichen Vortrags der so gemalten Szenen und Erzählungen existiert in Indien seit mehr als zweitausend Jahren. Von Indien aus verbreitete sie sich entlang der Seidenstrasse nach China und über Korea bis nach Japan und entlang weiter südlich verlaufender Land- und Seerouten nach Südostasien und bis nach Bali.
Während die Vermittlung von religiösen und literarischen Stoffen mit Hilfe von Bildrollen heute fast überall verschwunden ist, halten sich im bengalisch geprägten Osten Indiens gleich zwei solcher Traditionen bis in die Gegenwart: die der patua und die der jadopatia. Doch während bei den jadopatia nur die alten Männer noch an der Tradition festhalten und die Jungen ihr Auskommen in anderen Berufen suchen, feiern die patua internationale Erfolge.
Die Ausstellung und die sie begleitende Buchpublikation untersuchen die althergebrachten und die zeitgenössischen Arbeits- und Überlebensstrategien beider Gruppen und deren Auswirkungen auf die Gegenwart und Zukunft ihrer Kunst, und sie erzählen anhand von Bildrollen, Legenden, Rezitationstexten und Fotos die Geschichte der indischen Bildrollenkunst und die in den Rollen dargestellten Geschichten.
- Prof. Dr. Mareile Flitsch, Direktorin des Völkerkundemuseums Zürich
- Dr. Ganesh Murmu, Linguist und Ethnologe (Ranchi University, Jharkhand, Indien)
- Manimala Chitrakar, Bildrollenkünstlerin (Westbengalen, Indien)
- Swarna Chitrakar, Bildrollenkünstlerin (Westbengalen, Indien)
- Thomas Kaiser, für das Kuratoren-Team der Ausstellung