Pressetexte
Pressetext kurz
Expedition Brasilien
Forschungsbilder und ihre Umwandlungen im 18./19. Jh.
Das Völkerkundemuseum zeigt Zeichnungen, Aquarelle und Fotografien, die auf frühen Forschungsexpeditionen durch Brasilien entstanden sind. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt in der Darstellung der Umwandlung vom Original zum veröffentlichten Bild, kamen doch die wenigsten Forschungsbilder in ihrer ursprünglichen Form an die Öffentlichkeit. Als Kupferstiche in Büchern, als Fotomontagen, im dreidimensionalen Spektakel der Stereofotografien und in Form von Wandtapeten zogen sie die Betrachter mit tropischen Ansichten und abenteuerlichen Szenen in Bann.
Die Bilder stammen aus verschiedenen europäischen Museen, Forschungsinstituten und Bibliotheken. In ihrer eindrücklichen Auswahl und Zusammenstellung, die auf langjähriger Forschungsarbeit beruhen, widerspiegeln sie zeitgenössische Ideologien und Wunschvorstellungen, und sie liefern eindrückliche Einblicke in das Verfertigen und Verbreiten von ethnographischem Bildmaterial. Die Forschungsbilder sind aber auch wertvolle visuelle Zeugnisse vergangener indigener Kulturen und faszinieren durch die präzise und kunstvolle Dokumentation eines damals wie heute weitgehend unbekannten Brasiliens.
Gleichzeitig zur Ausstellung erscheint die Publikation Expedition Brasilien. Von der Forschungszeichnung zur ethnografischen Fotografie. Beatrice Kümin. Benteli Verlag 2007.
Dauer der Ausstellung: 22. Juni 2007 bis 27. Januar 2008
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 – 13, 14 – 17 Uhr
Samstag 14 - 17 Uhr, Sonntag 11 – 17 Uhr
Pressetext lang
Expedition Brasilien
Forschungsbilder und ihre Umwandlungen im 18./19. Jh.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging die Zeit der grossen Entdeckungsfahrten zu Ende. Die Welt schien erkundet. Und doch gab es immer noch weisse Flecken auf der Landkarte, die nicht erforscht und beschrieben waren. Zu diesen unbekannten Regionen gehörte die portugiesische Kolonie Brasilien.
Erst als Portugal zu Beginn des 19. Jahrhunderts die lange verschlossenen Grenzen seiner Kolonie öffnete, konnten verschiedene Expeditionen durchs Land ziehen. Mit Zeichenstift und Pinsel dokumentierten die Forschungsreisenden die unbekannten Landstriche, die Flora und Fauna, und die indigene Bevölkerung. Als 1839 die Fotografie erfunden wurde, interessierten sich die Forscher sofort für dieses neue Aufzeichnungsmedium und bedienten sich auf ihren Expeditionen der Fotokamera. Dadurch ist uns das indianische Leben am Amazonas in aussergewöhnlich frühen Aufnahmen erhalten.
Das Völkerkundemuseum präsentiert eine Auswahl dieser Forschungsbilder in Form von Zeichnungen, Aquarellen und Fotografien. Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung liegt nicht nur auf den Bildern, die vor Ort entstanden, sondern auf der Darstellung der Umwandlung vom Original zum veröffentlichten Bild. Die wenigsten Forschungsbilder kamen nämlich in ihrer ursprünglichen Form vor das Publikum. Was dieses als authentisch empfand, waren in Form und Inhalt angepasste Reproduktionen. Als Kupferstiche und Lithografien in Büchern, als raffinierte Fotomontagen, im dreidimensionalen Spektakel der Stereofotografien und als Wandtapeten zogen sie die Betrachter mit tropischen Ansichten und abenteuerlichen Szenen in den Bann.
Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Blick auf das Verfertigen und Verbreiten von ethnographischem Bildmaterial. Die Bilder, die aus verschiedenen europäischen Museen, Forschungsinstituten und Bibliotheken stammen, widerspiegeln zeitgenössische Ideologien und Wunschvorstellungen. Gleichzeitig beeindrucken sie durch ihre detailgenaue Dokumentation des Unbekannten. Sie sind wertvolle visuelle Zeugnisse vergangener indigener Kulturen und faszinieren durch die präzise und kunstvolle Dokumentation eines damals wie heute weitgehend unbekannten Brasiliens.
Gleichzeitig zur Ausstellung erscheint die Publikation Expedition Brasilien. Von der Forschungszeichnung zur ethnografischen Fotografie. Beatrice Kümin. Benteli Verlag 2007.
Dauer der Ausstellung: 22. Juni 2007 bis 27. Januar 2008
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 – 13, 14 – 17 Uhr
Samstag 14 - 17 Uhr, Sonntag 11 – 17 Uhr