Pressematerialien Ausstellung "Rund ums Objekt"
Eckdaten
Vernissage: 5. März 2008, 18.30 Uhr
Ausstellung: 6. März bis 14. September 2008
im Foyersaal des Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-13, 14-17 Uhr
Samstag 14-17 Uhr, Sonntag 11-17 Uhr
Eintritt frei
Die Ausstellung wurde konzipiert und realisiert von
Aida Elezović, Katharina Haslwanter, Beata Kempa und Urs Wickli.
Pressemitteilung und kurzer Pressetext als PDF-Dokument
Pressebild
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Pressetext kurz
Rund ums Objekt
Was ist ein Objekt? Und wie kann es ausgestellt werden? Vor dem Hintergrund dieser Fragen werden in der Ausstellung nicht nur verschiedene klassische ethnographische Objekte aus uns fremden Kulturen gezeigt, sondern auch Gegenstände aus unserer Gesellschaft sowie technologische Produkte, wie z.B. ein 100-Dollar-Laptop. Dabei wird einerseits das Genuine von Objekten, ihre Konkretheit, ihre Materialität, in den Blickpunkt gerückt. Andererseits ist auch die Virtualisierung von Objekten Gegenstand der Ausstellung. So ist eine virtuelle Ausstellung, die am Historischen Seminar der Universität Zürich konzipiert und realisiert wurde, Teil der Ausstellung „Rund ums Objekt“. Im Weiteren wird mit dem Nachbau eines früheren Schaudepots ein Blick in die Vergangenheit geworfen.
Die Ausstellung im Völkerkundemuseum der Universität Zürich entstand als studentische Ausstellung im Rahmen des 175jährigen Jubiläums der Universität Zürich. Dieses steht unter dem Motto „wissen teilen“.
„Wenn man ein beliebiges Objekt richtig erforscht,
erschliesst man damit die ganze Gesellschaft.“
André-Georges Haudricourt
Pressetext lang
Was ist ein Objekt? Und wie kann es ausgestellt werden? Vor dem Hintergrund dieser Fragen werden in der Ausstellung nicht nur verschiedene klassische ethnographische Objekte gezeigt, sondern auch Gegenstände aus unserer Gesellschaft sowie technologische Produkte, wie z.B. ein 100-Dollar-Laptop. Dabei wird einerseits das Genuine von Objekten, ihre Konkretheit, ihre Materialität, in den Blickpunkt gerückt. Anderseits ist auch die Virtualisierung von Objekten Gegenstand der Ausstellung. So ist eine virtuelle Ausstellung, die am Historischen Seminar der Universität Zürich konzipiert und realisiert wurde, Teil der Ausstellung „Rund ums Objekt“. Mit dem Nachbau eines früheren Schaudepots wird ein Blick in die Vergangenheit geworfen.
Die Ausstellung im Völkerkundemuseum der Universität Zürich ist eine studentische Ausstellung im Rahmen des vom Völkerkundemuseum regelmässig durchgeführten Museologiekurses unter der Leitung von PD Dr. Martin Brauen. Sie ist Teil des 175jährigen Jubiläums der Universität Zürich. Dieses steht unter dem Motto „wissen teilen“. Als Ort der Forschung und der Reflexion befasst sich ein Völkerkundemuseum vornehmlich mit Objekten. Sein Wissensbeitrag generiert sich aus den Objekten.
Das Objekt
Weshalb sollte man sich mit materieller Kultur befassen? Diese Frage wird in der Ausstellung indirekt beantwortet, indem das Objekt in den Fokus des Interesses gerückt wird. In der Ausstellung sollen Antworten darauf gefunden werden. Diese Position spiegelt auch der Titel „Rund ums Objekt“ wider.
Neben klassischen ethnographischen Objekten werden auch Gebrauchsgegenstände und Prestige-Objekte aus unserer Gesellschaft gezeigt. Dieser Kontrast löst eine spürbare Spannung zwischen den Exponaten aus.
Mit dem Gegenüberstellen von fremden und vertrauten Objekten wird deutlich, dass jeder Gegenstand als ein ethnographisches Objekt verstanden werden kann. In der Ausstellung wird unter anderem die Entstehungsgeschichte einer Tasse dargestellt. Hier zeigt sich, wie sich ein Alltagsgegenstand zu einem Ausstellungsobjekt in einem Museum verwandelt. Es wird deutlich, wie veränderbar Objekte sind, je nach dem Kontext, in dem sie sich befinden.
Schliesslich wird auch die Frage nach dem Menschen als Objekt aufgeworfen, sowie die Frage nach dem Fetisch-Charakter von Objekten. Denn dieser ist eine primäre Quelle für die Analyse der kulturellen Realität einer jedweden Gesellschaft.
Das Ausstellen
Bei der Beschäftigung mit Objekten drängt sich auch die Frage nach der Art des Ausstellens auf. Diese veränderte sich im Laufe der Zeit. In der Ausstellung soll dieser Wandel sichtbar werden: Neben der Nachbildung eines historischen Schaudepots um die Jahrhundertwende werden auch virtuell ausgestellte Objekte im Internet zu sehen sein. Schliesslich wird mit Hilfe von Skizzen, die ein Architekt eigens für diese Ausstellung angefertigt hat, auch ein Blick in die mögliche Zukunft des eigenen Museums gewagt.
Die Frage nach der Repräsentationsmacht
Ein weiteres Thema, das die Ausstellung streift, ist die Frage nach der Repräsentationsmacht. Der Mensch ist geprägt durch verschiedene Medien, die seinen Blick auf die Welt und die Wahrnehmung der Realität beeinflussen. Dabei darf jedoch nie ausser Acht gelassen werden, dass sich die Medien-Produzierenden in einem bestimmten kulturellen und zeitlichen Kontext befinden, der ihre Denkweise vorgibt. Darstellungen der Realität sagen daher immer auch etwas über die ProduzentInnen der Darstellung aus – seien die verwendeten Medien nun aktuelle Nachrichtensender oder historische Schautafeln, wie sie im Unterricht der Anthropologie um die Jahrhundertwende Verwendung fanden. Beides wird in der Ausstellung präsentiert.
High-Tech
Technologische Objekte unserer Gegenwart – z.B. Handies – sind nicht einfach High-Tech-Errungenschaften, sondern verweisen auf neue soziale Praktiken sowie auf die Bedeutung, welche diese Geräte für die Konstituierung von Weltbildern gewonnen haben.
Ein Highlight ist hier vor allem der ausgestellte 100-Dollar-Leptop (auch OLPC – One Laptop Per Child). Diese Geräte werden produziert, mit der Idee, die Laptops für 100 Dollar an die Länder des Südens zu verkaufen. Dort sollen sie in Schulen den Kindern zur Verfügung stehen und ihnen dadurch einen Zugang zur digitalen Welt ermöglichen. Das Gerät kann vor Ort von den Besuchenden ausprobiert werden.
Virtualisierung
Ein weiteres Thema der Ausstellung ist die Virtualisierung nicht nur von einzelnen Objekten, sondern ganzer Museen. Ist es überhaupt wichtig, Originale auszustellen, oder genügen virtuelle Abbilder? Liegt die Zukunt des (Völkerkunde-)Museums etwa gar nicht in seiner realen Existenz? Anschaulich dargestellt wird dies durch die Gegenüberstellung eines Originalobjektes und seiner virtuellen Reproduktion sowie der Präsentation verschiedener virtueller Museen im Netz. Ein eindrückliches Beispiel für ein virtuelles Museum ist die Erarbeitung der Afrikanischen Sammlungen in Zürich durch das Historische Seminar der Universität Zürich. Dabei werden die an verschiedenen Orten gelagerten Objekte, Bilder, Texte usw. in einer virtuellen Datenbank miteinander verknüpft und die Zürcher Afrikasammlungen werden somit im Internet zugänglich gemacht.
Presseführungen
Wir sind jederzeit bereit, Sie persönlich durch die Ausstellung im Völkerkundemuseum zu führen. Anfragen an die Gruppe vom Historischen Seminar, die den Ausstellungsteil „Virtuelle Ausstellung“ betreffen, leiten wir gerne weiter.
Bitte wenden Sie sich bei Fragen an die AusstellungsmacherInnen:
Aida Elezovic (aidaelezovic<at>hotmail.com)
Katharina Haslwanter (katharina.haslwanter<at>gmx.net)
Beata Kempa (bkempa<at>designatelier24.ch)
Urs Wickli (WickliUA<at>access.unizh.ch)