Lehrveranstaltungen SS 2000 am Völkerkundemuseum
Gisèle Krauskopff Anthropology of the Himalayas: Ethnohistory of a Lowland Minority (the Tharu of Nepal)Proseminar Blockveranstaltung, neu: 25. - 27. Mai 2000 I A marshland culture II Ritual specialists and political centralisation III Tharu headmen in Hindu realms
General Bibliography on the Tharus: Müller-Böker, U. 1995. Die Tharu in Chitawan. Kenntnis, Bewertung und Nutzung der natürlichen Umwelt im südlichen Nepal. Stuttgart: Franz Steiner. On the lecture's topics: Holmberg, D. 1989. Order in Paradox. Myth, Ritual and Exchange among Nepal's Tamang. Cornell University Press. (Introduction.)
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Susanna Kumschick Visuelle AnthropologieProseminar Donnerstag 10 - 12 Uhr, Beginn: 6. April 2000 Kaum ein Dokumentarfilmemacher konnte die Gemüter der Anthropologen erhitzen wie Robert Gardner. Mit «Dead Birds» (1964), «Rivers of Sand» (1974), «Forest of Bliss» (1986) und anderen mehr schuf der amerikanische Filmemacher herausragende Werke über fremde Kulturen, die, obwohl sie bei vielen Anthropologen umstritten sind, auch in der anthropologischen Lehre und Forschung immer wieder gezeigt und diskutiert werden. Das Proseminar hat zum Ziel, einerseits Gardners filmisches Werk per se zu studieren und anderseits anhand der Kontroverse, die seine Filme ausgelöst haben, die verschiedenen Auffassungen der filmischen Repräsentation fremder Kulturen zu diskutieren und damit grundsätzliche Fragen der Visuellen Anthropologie aufzugreifen. Höhepunkt wird der Besuch Robert Gardners sein. Das Proseminar richtet sich deshalb an Studierende, die aktiv an der Veranstaltung mit dem geladenen Gast teilnehmen wollen. Diese wird voraussichtlich Ende Mai im Völkerkundemuseum (Pelikanstrasse 40) stattfinden. Das detaillierte Programm mit Literaturliste wird zu Beginn des Semesters bekanntgegeben
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Prof. Dr.Michael Oppitz Die ethnographische ZeichnungVorlesung Mittwoch, 10 - 12 Uhr, Beginn: 5. April 2000 Diese Veranstaltung setzt sich zur Aufgabe, ein alt ehrwürdiges Medium ethnographischer Mitteilung, das in der Vergangenheit häufig eingesetzt, aber selten systematisch analysiert worden ist, genauer unter die Lupe zu nehmen: die ethnographische Zeichnung. Von Natur aus am Schnittpunkt von Wissenschaft und Kunst angesiedelt, hat die ethnographische Zeichnung im Verlauf ihrer Geschichte unterschiedliche Phasen der Anwendung erfahren: als Illustration wundersamer und exotischer Berichte; als Lockmittel verlegerischer Ambitionen; als bildliche Erweiterung von Reiseberichten; als Beleg wissenschaftlicher Abhandlungen; und als selbständiges künstlerisches Ausdrucksmittel. In der Veranstaltung sollen Beispiele dieser vielschichtigen Verwendungsweisen vorgestellt, auf ihre Eigenleistung hin geprüft und auf ihre Beziehungen zur verbalen Ethnographie hin untersucht werden. Morphologie der Trommel III Übung Mittwoch 14 - 16 Uhr, Beginn: 5. April 2000 Diese Übung setzt eine gleich lautende fort, die im Winter und Sommer zuvor bereits begonnen worden ist. Im Zentrum dieses Praktikums steht eine Typus von Trommel, nämlich die einseitig bespannte Rahmentrommel, dem alle von Schamanen im eurasiatischen Raum verwendeten Trommeln zuzurechnen sind. Dieser Typus hat viele lokale Untertypen und Ausführungen erfahren, die indessen fast ohne Ausnahmen einem einzigen Transformationsgesetz unterliegen. Dieses Gesetz zu formulieren und seine Verwandtschaft mit der Transformationstheorie des Biologen D’Arcy Wentworth Thompson zu erkunden, ist Aufgabe der Veranstaltung. Weissagungsbücher (in China und Nepal) Seminar Donnerstag 14 - 16 Uhr, Beginn: 6. April 2000 Diese Veranstaltung hat zum Ziel, unterschiedliche Methoden der Divination in einigen Gesellschaften des westlichen und östlichen Himalaya anhand von Weissagungsbüchern kennen zu lernen: jenen der Magar, der Jajarkot-Kami, der Naxi und der Qiang. Während sich die Divinationsbücher der beiden erstgenannten Gesellschaften auf letztlich indische Vorbilder zurückführen lassen, wobei das lokale Kolorit vordringlich bleibt, sind jene der letztgenannten Ethnien Eigenprodukte in dem Sinne, als sie nicht in alphabetischen Schriften abgefasst sind, sondern in charakteristischen Piktogrammen und Bilderschriften. Es soll geprüft werden, ob sich der Typus der Schrift auf den Inhalt der jeweiligen Divinationsbücher auswirkt und ob jenseits der medialen Unterschiede sich Gemeinsamkeiten bei allen Typen feststellen lassen.
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Prof. Dr. Miklós Szalay Kunstethnologie IIProseminar Montag 16 - 18 Uhr, Beginn: 3. April 2000 Zweiter Teil eines dreisemestrigen Zyklus. Zur Diskussion steht der Primitivismus in der abendländischen Kunst seit dem 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Begriff und Phänomen des Primitivismus sind umstritten. Wir werden mehrere verschiedene Positionen dazu kennen lernen. Neben dem Prozess der Übernahme künstlerischer Ausdrucksformen aussereuropäischer Völker durch die Künstler der Moderne wird uns besonders auch der historische Hintergrund interessieren, vor welchem dieser ablief. Wir werden auch nach dem Beitrag fragen, den die Ethnologie zur Ideologie des Primitivismus geleistet hat, sowie nach der Rolle unserer Wissenschaft bei der Musealisierung und Rezeption aussereuropäischer Kunst. Keine Teilnahmebeschränkung. Kunstethnologisches Praktikum IIVorbereitung einer Ausstellung nach Vereinbarung Eine Gruppe von fortgeschrittenen Kunstethnologie-Studentinnen und -Studenten bereitet unter dem Titel "schön/hässlich. Gegensätze. Afrikanische Kunst aus der Sammlung des Völkerkundemuseums" eine Ausstellung vor, die ab Ende 2000 zu sehen sein wird. Nur für jene, die am kunstethnologischen Praktikum im WS 99/00 teilgenommen haben.
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Dr. Elisabeth Weingarten-Guggenheim Museologiekurs IIPraktikum Dienstag 12 - 14 Uhr (zweiwöchentlich), Beginn: 28. März 2000 Ziel dieses insgesamt 4-semestrigen Kurses sind die theoretische und praktische Einführung in die Museums- und Ausstellungsarbeit. Nach der Einführungsveranstaltung von Prof. M. Oppitz im Wintersemester geht es in der Folge ums Kennenlernen der Aufgaben, Arbeiten und Arbeitsbereiche insbesondere von ethnologischen Museen. Der Kurs bietet die Chance, sowohl Theorie wie auch deren Umsetzung in der Praxis zu erlernen, und will eine berufsbezogene Ausbildung in Museumsethnologie vermitteln. Dieses und nächstes Semester wird eine theoretische Einführung in verschiedene Themenkreise der Museumskunde im Vordergrund stehen, begleitet von Übungen und von Exkursionen in andere Museen unter jeweils bestimmter Fragestellung. Ein individuelles, 2-wöchiges Praktikum bei einem der MitarbeiterInnen des Völkerkundemuseums Zürich verschafft Einblick in die Arbeit an diesem Museum. Das letzte Semester ist dem Hauptpraktikum gewidmet: Es ist ein Ausstellungsprojekt, das entweder von Studierenden unter Supervision und Projektleitung der Kursleiterin im Völkerkundemuseum realisiert wird, oder es besteht aus einer Mitarbeit an einem Ausstellungsprojekt im Völkerkundemuseum oder der Mitarbeit an einem Ausstellungsprojekt, das aus einer Lehrveranstaltung des Völkerkundemuseums hervorgegangen ist. Der Arbeitsaufwand des Hauptpraktikums entspricht etwa einer 50-%-Stelle während drei bis vier Monaten. Der ganze absolvierte Kurs hat den gleichen Stellenwert wie ein Feldpraktikum. Vorbedingungen zur Teilnahme: Besuchter Einführungskurs in Ergologie und Besuch mindestens zweier Proseminar- bzw. Seminarsemester von wahlweise Ergologie, Visueller Anthropologie oder Kunstethnologie. Voranmeldung am Völkerkundemuseum erforderlich.
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Cornelia Vogelsanger, Paola von Wyss-Giacosa und Andreas Isler Objekt, Raum, Aktion IProseminar Freitag 12 - 14 Uhr, Beginn: 14. April 2000 Die Veranstaltung, die ergologische und religionsethnologische Fragestellungen gleichermassen thematisiert, beschäftigt sich mit der Sprache vom Objekt im Ritual: Objekt und Raum sind aufeinander bezogen. In der Aktion kommt die zeitliche Dimension dazu. Was geschieht im Ritual mit der Zeit? Was mit dem Raum? Wie wird dies im Objekt sichtbar? Das Proseminar ist auf zwei Semester angelegt.
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Cornelia Vogelsanger und Andreas Isler ReligionsethnologieEinführungskurs Freitag 16 - 18 Uhr, Beginn: 14. April 2000
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Paola von Wyss-Giacosa Ergologie und KunstEinführungskurs Freitag 10 - 12 Uhr, Beginn: 14. April 2000 |