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10.30 Uhr
cinemafrica Matinée Amadou Hampâté Bâ: Vorführung von Filmen mit und über den malischen Historiker, Kulturkritiker und Schriftsteller.
Eintritt: Fr. 10.- (ermässigt Fr. 5.-)
Koumen (1977) Drehbuch und Regie: Ludovic Segarra. Dauer: 52 Minuten. Untertitel: französisch. Zu Bildern aus der Region des Massina im Nigertal um Mopti, wo die Peul auch noch heute Viehzucht betreiben, erzählt der Traditionalist Amadou Hampaté Bâ die Schöpfungsgeschichte dieses nomadischen Hirtenvolkes. Es ist die Legende von Koumen, dem Untergebenen der heiligen Schlange Tyanaba, die inmitten der 22 ersten Rinder dem Ozean entstieg.
Amadou Hampâté Bâ (1984) Regie: Jean Cazenave. Dauer: 94 Minuten. Untertitel: französisch. Im Mittelpunkt dieses für das Fernsehen (TF1) entstandenen Dokumentarfilms steht das bedeutende historische Werk "L'empire peul du Macina" von Amadou Hampâté Bâ, das vom legendären Reich des Shekku Amadu berichtet, der sich anfangs des 19. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt seiner Machtausübung befand. In einem ausführlichen Gespräch, untermalt durch Bilder aus der Gegend zwischen Mopti und Djenné, schildert der Autor dem französischen Literaturkritiker Pierre Dumayet sein Selbstverständnis als Traditionalist und wie er in einer Kultur der oralen Geschichtsbewahrung bei seinen Recherchen vorging.
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19 Uhr
cinemafrica Fokus Sudan
Eintritt: Fr. 10.- (ermässigt Fr. 5.-)
Kafi's Story (Grossbritannien 1989) Drehbuch und Regie: Arthur Howes. Dauer: 53 Minuten. In englischer Sprache
Kafi, ein junger Mann aus Torogi, einem Dorf in den Nuba-Bergen im Sudan, reist nach Khartum. Er möchte dort eine Arbeit finden, um für seine zweite Frau Tete ein Brautkleid kaufen zu können. Fern von seinen Angehörigen und Freunden vertraut Kafi seine Gefühle und Eindrücke einem Kassettenrekorder an, den er stets bei sich hat. Diese Monologe bilden die Erzählstruktur des Films und führen den Zuschauer in die Welt dieses jungen Nuba. Den Hintergrund für Kafis persönliche Erzählungen bildet der Bürgerkrieg, der sich in seine Heimat auszudehnen droht.
Nuba Conversations (Grossbritannien 1999) Drehbuch und Regie: Arthur Howes. Dauer: 53 Minuten. In englischer Sprache
Zehn Jahre nach seinem ersten Dokumentarfilm kehrt Arthur Howes in den Sudan zurück. Er ist auf der Suche nach Kafi, dessen Familie und Freunden. Die Nuba-Berge sind kurz nach Abschluss der damaligen Dreharbeiten zum Kriegsschauplatz geworden und die Bestrebungen der Regierung, absolute Kontrolle über das Gebiet zu erlangen, führten dazu, dass die Angehörigen des Nuba-Stammes verfolgt und ihres Landes beraubt wurden. Viele Kinder kamen in Lager, einige Frauen zogen sich in Gruppen in die Berge zurück, manche Männer schlossen sich dem Militär an, um überleben zu können. Andere flohen in den Norden des Sudan, nach Kenia oder Äthiopien. Arthur Howes gelingt es, zuerst in Khartum, dann in der zerstörten Heimatregion, später in Flüchtlingslagern, mehrere Männer und Frauen aus Kafis Umfeld ausfindig zu machen. Ihre erschütternde Schilderung der vergangenen Jahre sind Zeugnis eines kaum beachteten Genozids.
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