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Körper, Hand und Werkzeuge in perfekter Koordination
Das Töpferhandwerk, weltweit eine der ältesten menschlichen Tätigkeiten, besitzt in China eine lange und bewegte Geschichte, die Jahrtausende zurückreicht. Insbesondere Jingdezhen, die ‹Porzellanhauptstadt› des Landes, ist bis heute Inbegriff einer exzellenten Porzellanproduktion und damit verbundener spezieller Verarbeitungstechniken, die wenigstens zwei Besonderheiten aufweisen: das Abdrehen und das bodennahe Arbeiten.
Bevor aus einem zerbrechlichen Rohling eine dünnwandige feine Teeschale, eine kunstvoll bemalte Vase oder ein voluminöses Fischbecken wird, bedarf es eines präzis aufeinander abgestimmten Zusammenspiels von Körper und Hand des Töpfers, des Wissens darum, wie die Arbeit auszuführen, wie mit Stoffen und Werkzeugen umzugehen ist.
In seinem Beitrag zum Manifesta Parallel Event Transactions dringt das Völkerkundemuseum hinter die Regale oder Markstände mit zum Verkauf stehender Porzellanware. Betrachtet werden nicht nur die fertigen Tonkörper, sondern Körpertechnik und Körperwissen ihrer Hersteller: Sitzhaltung, Arbeitswinkel, Gesten und Bewegungsabläufe. Im und durch den Körper repräsentiert der Mensch seine kulturelle Umgebung und seine Herkunft, er ist sein hauptsächliches Arbeitsgerät, das ihn dazu befähigt, an der Gesellschaft teilzuhaben.
