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Das Vessantara Jātaka ist die Geschichte vom Prinzen Vessantara, der sich von allem trennt, was ihm lieb und teuer ist, um in seinem nächsten Leben Buddha zu werden – ein Erleuchteter. Im dramatischen Höhepunkt der Erzählung verschenkt der Prinz selbst seine Frau Maddī und ihre beiden Kinder.
Seit über 2000 Jahren ist die Geschichte vom Geben des Prinzen und von der Hingabe seiner Frau ein wiederkehrendes Thema der Literatur und der bildenden und darstellenden Künste Asiens. In Nordost-Thailand und Laos beschliesst Bun Phra Wet den bäuerlichen Jahreskalender – ein Fest im Namen Vessantaras und im Gedenken an Maddī.
«Vessantara-Tücher» – Rollbilder mit Darstellungen der Geschichte, die zuweilen Längen von über hundert Metern erreichen – verleihen dem Geschehen seinen visuellen Rahmen. Zusammen mit den Stimmen der Mönche, welche die Erzählung rezitieren, bilden sie einen sakralen Raum, in welchem sich das Publikum den uralten Text vergegenwärtigt – alljährlich neu und mit der ihm eigenen Hingabe.
Einen vergleichbaren Raum möchte auch unsere Ausstellung schaffen. Darin führen wir – in Zusammenarbeit mit dem Moesgaard Museum in Aarhus (Dänemark) und mit drei Dorftempeln im Nordosten Thailands – mehrere Vessantara-Rollbilder und dazugehörende Objekte und Klänge zusammen. Es ist dies die weltweit erste Ausstellung zu diesem Thema.
Phra Khrū Mongkhon Chaiyakon, Phra Achān Sīnuan Pīyalilō und Phra Atikān Sayān rezitieren das Vessantara Jātaka.
Aufnahme: Thomas Kaiser
Bān Huey Fay Phattana, 7. April 2015