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Der grösste Teil der Sammlung Wilfried Spinner besteht aus ofuda – Papieramuletten mit druckgrafischen Verzierungen in Schwarz, von denen einige zusätzlich handkoloriert sind. Ofuda werden in Tempeln und Schreinen hergestellt und von diesen ausgegeben. Manche tragen nur einen Schriftzug, andere das Bild einer oder mehrerer Gottheiten, wieder andere sind sorgfältig gestaltete Kompositionen aus Bild und Text. Auf Wunsch können sie durch eine von Hand geschriebene Kalligraphie ergänzt werden.
Die Herstellung eines ofuda verläuft in mehreren Arbeitsschritten: die Vorzeichnung wird von einem Künstler geschaffen, anschliessend spiegelverkehrt auf den Druckblock übertragen und eingeschnitten. Nach dem Einfärben des Druckblocks wird Papier aufgelegt, bedruckt und abgezogen. Von ein und demselben Druckblock können zahlreiche Abzüge gemacht werden. Einige werden über Jahrzehnte verwendet.
Wie die Papieramulette selbst, werden auch die Druckblöcke nach Gebrauchsende nicht einfach entsorgt. Vielfach werden sie auch dann noch im Tempelschatz verwahrt, nachdem sie längst durch neue ersetzt worden sind.