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Völkerkundemuseum


Sammlung von 33 Papieramuletten (ofuda) der Kannon-Pilgerroute in den Westlichen Provinzen. Die dem beliebten Boddhisattva des Mitgefühls, Kannon, geweihte Saigoku-Route ist einer der ältesten und populärsten Pilgerwege Japans. Sie verbindet 33 Tempel. In jedem dieser Tempel ist Kannon in einer seiner Erscheinungsformen gegenwärtig. Von den Mönchen ausgegebene Papieramulette dienen den Pilgern als Besuchsbeleg und göttliche Begleitung. (Ca. 19. Jh.; Sammlung von ofuda (ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19446. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Ein Papieramulett (ofuda) aus der Sammlung der 33 Amulette der Kannon-Pilgerroute in den Westlichen Provinzen. Es trägt das Abbild des Kultbildes des ersten Tempels auf der Route. In jedem einzelnen Amulett ist Kannon gegenwärtig und gleich wirksam. Ofuda sind gleich einem Band zwischen Mensch und Heilsfigur, zwischen dem Verlangen nach, dem Bitten um und dem Gewähren von Wohlsein und Führung im Leben und in der Existenz nach dem Tod. (Ca. 19. Jh.; Sammlung von ofuda (Detail, ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19446_01. Fotografie: Kathrin Leuenberger)
 
 

Gelände und Anlage des Shintō-Schreins Tōshōgu auf dem Berg Kunō. Buddhistische Tempel und shintoistische Schreine werden in Japan als Wohnstätten von Gottheiten betrachtet und verehrt. Gleichermassen trifft dies, wenigstens seit dem Mittelalter, für gemalte Darstellungen zu. Manche weisen Merkmale einer Pilgerkarte oder eines Pilgerführers auf – sie zeigen die wichtigen Stationen und den Weg zum Zentrum. (19. Jh., vermutlich Edo-Zeit; Hängerolle (ohne Montierung); Farben auf Papier; Inv.-Nr. 19443. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Der Weisheitskönig Fudō Myōō mit Sanskrit-Silben. Die Besonderheit dieser Darstellung liegt in der Wiedergabe des Körpers: er ist aus mehreren Sanskritsilben gebildet, ergänzt um abstrakte Elemente. Die Silben – ein wiederkehrendes Merkmal in der Tradition des Vajrayana- Buddhismus – verleihen der Figur visuelle Kraft und Stärke, die im Einklang mit der Macht von Fudō Myōō als bedeutendster der Fünf Weisheitskönige stehen. (Ca. 19. Jh., möglicherweise Edo-Zeit; ofuda unmontiert; Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19461. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Ōkuninushi – der shintoistische „Herr über das grosse Land“ in Gestalt der glücksverheissenden Gottheit Daikokuten. Ōkuninushi ist einer der ältesten und mächtigsten kami in Japan. Er soll das Land aus mehreren Inseln erschaffen, es dann anderen Göttern überlassen haben und in die Unterwelt gezogen sein.Ōkuninushi besitzt mindestens 15 Namen, und seine Zuständigkeit umfasst die verschiedensten Bereiche, von Medizin und Ackerbau, über Handel und Geschäftswesen bis hin zu Spiritualität. (19. Jh.; ofuda (ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19455. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Benzaiten mit acht Armen, wunscherfüllendem Juwel und Schwert. Benzaiten ist eine vielfältige und vielgestaltige Gottheit, in der Elemente aus verschiedenen religiösen Traditionen zusammenfliessen. Sie hat sich im Lauf ihrer Entwicklung mehrfach gewandelt und mit anderen Gottheiten verbunden. Sie zählt zur Gruppe der Sieben Glücksgottheiten und wird heute als Herrin über Wasser, Musik, Sprache, Liebe, Dichtung und Reichtum verehrt. (Ca. 19. Jh.; Sammlung von ofuda (Detail, ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19463. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Der Boddhisattva Seishi in Verbindung mit der monatlichen Nacht des Neumondes. Dem alten Lunisolarkalender gemäss war dies die 23. Nacht nach Monatsanfang. In den ungeraden Monaten trafen sich in dieser Nacht die Bewohner – vor allem Frauen – eines Dorfes oder Stadtquartiers, um gemeinsam auf den Mond zu warten, zu essen und zu trinken, durch das Rezitieren heiliger Schriften Übel abzuwenden und soziale Beziehungen zu festigen. (zweite Hälfte 19. Jh.; ofuda (ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19400. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Der grosse Bodhisattva Myōken – die Personifikation des Polarsterns. Myōken wurde bereits in China ins buddhistische Pantheon aufgenommen und in der Tradition des Vajrayana-Buddhismus als Sternengottheit verehrt. Seit dem 9. Jahrhundert ist er auch in Japan bekannt. Das Papieramulett (ofuda) aus der Sammlung Wilfried Spinner zeigt ihn mit einer speziellen Kopfmandorla, die aus den sieben Sternen des Sternbildes des Grossen Bären gebildet ist. (Ca. 19. Jh.; ofuda (ohne Montierung); Druck auf Papier; Inv.-Nr. 19473. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Das Entgegenkommen des Buddha Amitabha zur Befreiung der Seele des Verstorbenen. Amitabha gehört zu den meist verehrten Buddhas in Ostasien. Er gebietet über das „Reine Land im Westen“, eine Stätte der Zuflucht im Leben nach dem Tod. Eine der beliebtesten Darstellungen zeigt ihn und sein Gefolge auf purpurnen Wolken beim Herabschweben aus seinem himmlischen Gefilde. Das Bild soll Sterbenden Trost und Hoffnung bringen. (Späte Edo-Zeit, 19. Jh.; Hängerolle (ohne Montierung); Tusche, Farben und Gold auf Papier; Inv.-Nr. 19430. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Druckblock aus Holz für die Herstellung eines Papieramuletts (ofuda) mit zugehörigem Druck. Das Motiv zeigt den Buddha Amitabha. Ofuda aus Papier tragen druckgrafische Verzierungen in Schwarz und/oder Rot. Sie werden in Tempeln hergestellt und von diesen ausgegeben. Die Druckblöcke können über Jahrzehnte verwendet werden und bleiben oft im Tempelschatz, auch nachdem sie durch neue ersetzt worden sind. (Druckblock: L: 15,4 cm, B: 5,5 cm, T: 3,3 cm. Inv.-Nr. 10441a,b. Fotografie: Kathrin Leuenberger)
 
 

Die Zehn Daseinsstufen der menschlichen Seele nach der Lehre der japanisch-buddhistischen Tendai-Schule. Um ein Zentrum mit dem Schriftzeichen für „Seele“ oder „Herz“ sind die sechs Bereiche der Wiedergeburt und die vier erstrebenswerten Bereiche, welche aus diesem Kreislauf hinausführen, kreisförmig angeordnet. Auf der zentralen Mittelachse liegen sich die beiden Bereiche der Hölle und der Erleuchtung gegenüber. (Ca. 19. Jh.; Hängerolle (ohne Montierung); Tusche, Farben und Gold auf Papier; Inv.-Nr. 19427. Digitalisierung: Fachlabor Gubler AG)
 
 

Wilfried Spinner (Bonstetten, 12.10.1854 – 31.08.1918, Weimar) studierte an der Universität Zürich Theologie. Nach Staatsexamen und Ordination war er Gemeindepfarrer in Dinhard bei Winterthur. Von 1885 bis 1891 wirkte der liberal gesinnte Theologe als Mitbegründer und erster Missionar des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins (AEPM) in Japan. Zurück in Europa bekleidete er das Amt des General-Superintendenten im deutschen Weimar. (Aufnahme: Photo Ganz, Zürich, 1883)
 
 

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