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«Aus der Plünderung von Peking stammend» heisst es zu Inventarnummer 01838, «Geschnitzte Getäfer aus Teak-Holz mit Tierfiguren, Blumen-Arabesken». Zusammen mit erlesenen Seidenroben, Bronzen, Rollbildern und Schuhen für gebundene Füsse gelangten diese Objekte nach Zürich. Plünderware?
«Plünderung von Peking», das weist auf den Boxerkrieg. Ende des 19. Jahrhunderts formierte sich in Nordchina die anti-christliche, anti-koloniale Boxer-Bewegung. 1900/1901 schlossen sich acht ausländische Armeen zusammen im Krieg gegen die Boxer und drangen bis in den Kaiserpalast in Peking vor. Ein Machtvakuum bot Raum für Plünderungen gewaltigen Ausmasses. Mengen an Wert-, Kunst- und Alltagsobjekten gelangten in die Hände von Offizieren und Soldaten, von Händlern, langfristig in Museen und Sammlungen weltweit.
Die Ausstellung nimmt mögliche Plünderware aus China in Schweizer Sammlungen aus der Zeit um 1900 nachfragend in den Blick. Wie sollten wir damit umgehen? Welche Bedeutung haben die Objekte für Chines:innen heute? Worüber sollten wir uns verständigen?
Werkstattreihe – 5 Fragen an die Sammlungen
Welches Museum braucht die Zukunft? Mit bleibenden und neuen Fragen wenden wir uns den Sammlungen und deren Urheber:innen zu, zum Beispiel: «Welche Beziehungen wurden mit der Sammlung angelegt und was bedeuten sie heute?» Wir denken das Museum als offene Werkstatt, als Raum, in dem Wissen gemeinsam erarbeitet wird, und bieten entlang einer Ausstellungsreihe Einblick in unsere Arbeit. Die Ausstellung «Plünderware?» ist nach «Hochzeitsreise?» und «Geschäftsidee?» die dritte Eröffnung der Reihe. Seit Juli 2023 ist die vierte Ausstellung «Maskenspiel?» zu sehen; im November hat «Werkstücke?», die fünfte und letzte Ausstellung, die Reihe vervollständigt.