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Lisa Ludwig ist Doktorandin am Forschungskolleg "Wissen | Ausstellen" der Georg-August-Universität Göttingen und vom 1.10.2019 bis 30.9.2020 als Gastdoktorandin am Völkerkundemuseum der Universität Zürich.
In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie die Wissensproduktion und Verflechtungsgeschichten einzelner ethnologischer Ausstellungen über Indigene Bevölkerungen Lateinamerikas in den 1970er und 1980er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland, der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und der Schweiz. Ihre mikroperspektivischen Ausstellungsanalysen versuchen Makrozusammenhänge von Gesellschaftsgeschichten herzustellen und Durchlässigkeiten, Allianzen sowie Barrieren ethnologischer Wissensproduktion aufzuzeigen.
Neben schriftlichen und bildlichen Quellen sowie Zeitzeug*innen, nimmt die praxeologische Dimension im rekursiv angelegten Forschungsdesign eine zentrale Stellung ein, um weitere Perspektiven jenseits von Archiven und Literatur zu gewinnen. Das Völkerkundemuseum Zürich, als Ort multi- und transprofessioneller Praktiken und Fertigkeiten, bildet für die Forschung einen zentralen „Anknüpfungspunkt in der Gegenwart (…), um die historische Dimension menschlichen Handelns zu erfassen“ (Gingrich und Zips 2006: 253). Mit einer selbstreflektiven ethnologischen Herangehensweise wird das Museum als Feld begriffen (Gable 2013), um durch teilnehmende Beobachtung/beobachtende Teilnahme und Mitarbeit, ein ethnologisches Museum und die dort stattfindenden Wissensproduktionen verstehen zu lernen.