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Wie wachsen Kinder am anderen Ende der Welt auf? Welche Pflichten und Freiheiten haben sie? Wie gestaltet sich ihr Tagesablauf und mit wem verbringen sie den Tag? Was machen sie mit gefangenen Fröschen und was ist gemeint, wenn sie sagen, sie würden ein Ritual veranstalten?
Florence Weiss bringt fotografische Antworten auf diese Fragen. Fast zwei Jahre hat sie im Dorf Palimbei am Sepik-Fluss im Nordosten Papua-Neuguineas gelebt, um die Kindheit dort zu untersuchen. Sie war Teil einer gross angelegten Expedition (1972–1974) des ethnologischen Seminars der Universität Basel und liess sich nicht davon abbringen, zu diesem damals noch wenig populären Thema zu forschen.
Sie verbrachte ihre Tage mit den Kindern, führte Buch über ihre Tätigkeiten, nahm Teil an ihren Unternehmungen – sie versuchte diese Gesellschaft der Kinder in der Gesellschaft der Erwachsenen zu begreifen.
Gleichzeitig begann Florence Weiss, die Kinder mit ihrer eigenen Leica und einer von der Universität zur Verfügung gestellten Minolta zu begleiten und legte sogenannte „Foto-Tage“ ein. „Ich suchte Bilder für das, was ich vom Leben in diesem Dorf bislang begriffen hatte. […] Ich schaute nur. Das ist ein reizvoller Zustand“, erinnert sich Florence Weiss mehr als vierzig Jahre später.
58 der damals entstandenen Fotografien dürfen wir Ihnen am Völkerkundemuseum der Universität Zürich als Ergebnis eines Dialogs zwischen der Kuratorin und der Fotografin präsentieren. Die Fotografien widerspiegeln dabei nicht nur die Beziehungen zwischen Florence Weiss und den Kindern in Palimbei, sondern bieten auch Einblick in einen bisher kaum beachteten Abschnitt der Fotografiegeschichte der Schweizer Ethnologie.
Parallel wird im Museum Rietberg Zürich vom 10.07. bis 04.10.2015 die Ausstelliung «Sepik – Kunst aus Papua-Neuguinea» gezeigt.