Pressetexte
Kurztext
Der Fotograf Didier Ruef reiste zwischen 1989 und 2001 mit der Unterstützung von Médecins Sans Frontières in die ärmsten Regionen südlich der Sahara. Mit eindrücklichen Schwarzweissaufnahmen dokumentierte er den Alltag in Angola, Burundi, Ruanda, Sudan, Mosambik, Guinea, Äthiopien, Kamerun und Uganda. Aus seinen Bildern lassen
sich die verheerenden Folgen von Krieg und Zerstörung ablesen. Dennoch ist es nicht nur ein "schwarzes" Bild, das Didier Ruef uns von diesen Ländern vermittelt. Immer wieder entdeckt man in seinen Fotografien auch Zeichen von Hoffnung und Neubeginn.
Begleitveranstaltungen zur Ausstellung bilden eine Vortragsreihe "Repräsentationen Afrikas" und eine Filmreihe.
Pressetext
afrique noire
Fotografien von Didier Ruef
Die Ausstellung zeigt Aufnahmen aus neun schwarzafrikanischen Ländern – Uganda, Mosambik, Ruanda, Äthiopien, Sudan, Burundi, Angola, Guinea und Kamerun. Die Fotografien wurden zwischen 1989 und 2001 aufgenommen.
Die einzelnen Reportagen von Didier Ruef entstanden in Zusammenarbeit mit Médecins Sans Frontières und beschäftigen sich mit den ausserordentlichen und doch alltäglichen Lebensverhältnissen in verschiedenen Krisenregionen Afrikas. Innerhalb dieses riesigen und äusserst mannigfaltigen Kontinents sind die Ursachen und Ausformungen der Krisen zwar unterschiedlich, aber durch die dargestellten Extremsituationen weisen sie untereinander auch Gemeinsamkeiten auf. Es sind Fotografien, welche vorwiegend die düsteren Verhältnisse des gegenwärtigen Afrika widerspiegeln. Wir sehen Menschen in Flüchtlingslagern oder die zerstörerischen Auswirkungen von Bürgerkriegen. Wir sehen Gefängnisse voller minderjähriger, am Völkermord beteiligter Insassen, Bilder von Migrantenschicksalen, von Aids und vom Kampf gegen Erosion, Hungersnöte und Überschwemmungen. In vielen Aufnahmen prallen Tradition, Gegenwart und Hoffnung aufeinander.
Mit seinem Engagement und seiner zutiefst menschlichen Sicht ermöglicht Didier Ruef jedoch eine Umwandlung dieses Bildes von Afrika. Die Ästhetik und die Prägnanz der Aufnahmen lassen eine innere Beseeltheit und eine enorme Lebenskraft dieses Kontinentes zum Vorschein kommen. Mit Subtilität und Ernsthaftigkeit erfasst der Fotograf die unterschiedlichen, oftmals schrecklichen und tragischen Situationen und berichtet gleichzeitig vom grossen Überlebenskampf der Menschen, von der Stärke der Frauen, vom Spiel, vom Tanz und von der Liebe.
Didier Ruef wurde 1961 in Genf geboren. Nach Abschluss des Studiums der Wirtschaftspolitik an der Universität Genf studierte er Fotojournalismus am International Center of Photography (ICP) in New York.
In seiner Arbeit konzentriert er sich hauptsächlich auf Langzeitreportagen, die sich mit Menschen, ihrem Umfeld und mit Umweltproblemen beschäftigen. Bisher sind zahlreiche Reportagen über Europa, den Nahen Osten, Afrika, Indien und Asien, Ozeanien, die Vereinigten Staaten und Lateinamerika entstanden. Er ist Mitbegründer der Internet-Fotoagentur www.pixsil.com.
Seine Fotografien sind in bedeutenden Zeitungen und Zeitschriften in der Schweiz und im Ausland veröffentlicht worden, so etwa in Sie&Er, Facts, Das Magazin, Neue Zürcher Zeitung, La Repubblica delle Donne, Ogonyok (Russland), Der Spiegel, Die Zeit, Time, The Independent Magazine, The Observer Magazine, The Economist, Le Monde, Libération, El Pais Semanal, Geo (Südkorea), Rhythms Monthly (Taiwan), Discovery (Hongkong).
Er hatte Ausstellungen im Musée de l'Elysée in Lausanne, im Fotomuseum Winterthur, im Museo d'arte Mendrisio, in der Zentralbibliothek von Bordeaux, im Centro Culturale in Milano, im Museo da Imagem e do Som (MIS) in Sao Paulo, in der Jordan National Gallery of Fine Arts in Ammam und im The Substation in Singapur.
1998 erschien beim Offizin-Verlag als erste Buchveröffentlichung Bauern am Berg.
afrique noire ist Didier Ruefs zweites Buch.
Dauer der Ausstellung: 25. April bis 19. August 2007
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag 10 – 13, 14 – 17 Uhr
Samstag 14 - 17 Uhr, Sonntag 11 – 17 Uhr
Publikation:
Fotoband in französischer Sprache: Didier Ruef, afrique noire. 192 Seiten, 22 x 28 cm, 154 Fotografien im Kohledruck. Mit Texten von Joseph Ki-Zerbo und Ali A. Mazrui. InFolio, Gollion 2005. (Fr. 64.–, € 42.–)