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Das Völkerkundemuseum der Universität Zürich besitzt eine Sammlung von rechteckigen Nähstücken aus Panama – Mola –, die nun zum ersten Mal gezeigt werden. Für diese Textilien wurden die Guna weltberühmt. Die Frauen dieser ethnischen Gruppe in Panama fertigen sie in einer Kombination aus Negativ-, Positiv- und Intarsienapplikation, jedes Stück ein Unikat. Nicht zuletzt deshalb sind diese farbenfrohen Nähwerke auf dem Ethno- und Kunstmarkt so beliebt und werden als zweidimensionale viereckige Bildträger mit unerschöpflichen Bildkompositionen als Kunst gehandelt.
Vom Textilbild zurück zum Objekt – der von Frauen hergestellten und getragenen Bluse, in welche jeweils zwei ähnliche Nähstücke eingearbeitet sind – stellt die Ausstellung das Mola neben andere Objekten der GUna in den Kontext ihrer Geschichte und Kultur. Ist ein Mola nicht noch viel mehr als ein Kunstwerk? Anders schön, yer dailege, sind die Mola, sind die Frauen, sind die Guna, ist die Welt.
Bildlegende: Zwei Guna-Frauen auf der Insel Ogobsuggun in Gunayala, Panama, in der seit Anfang des 20. Jahrhunderts typischen Kleidung: die selbst genähte Mola-Bluse, ein Wickelrock, Kopftuch und Schmuck aus gewickelten Perlenschnüren. Foto: Margherita Margiotti 2003.