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Die Besonderheit des Tees liegt in seiner Schlichtheit. Er lässt sich einfach zubereiten, leicht transportieren und ortsungebunden trinken. Gesellschaftsübergreifende Bedeutung erlangte Tee dank der Fähigkeit des Menschen, das Potenzial der Teepflanze zu erkennen und auszuschöpfen. Er eignete sich Wissen um Anbau und Verarbeitung an, bewahrte, variierte, erweiterte und überlieferte es von Generation zu Generation und von Ort zu Ort. Geschickt machte er das Getränk zu einem Bestandteil seines Lebens – als Durstlöscher, Nahrung, Genussmittel, Heiltrank oder Gesprächsstoff – und zum Mittelpunkt einer reichen materiellen Kultur.
Der Teebereich der Ausstellung ergründet das Zusammenspiel von handwerklicher Fertigkeit, alltäglicher Trinkpraxis und kulturellem Kontextwissen rund um den Tibetischen Buttertee und den Japanischen Grüntee und zeigt, wie sich dieses in der Gestalt der Trinkutensilien manifestiert: etwa im hölzernen Tee-Mischzylinder, dem herkömmlichen alltäglichen „Handmixer“ zur Herstellung des Buttertees, oder im Teebesen, dem feinen Werkzeug aus Bambus zum rituellen Aufschlagen des Grüntees in der Trinkschale.
Beide Gebrauchsgegenstände werden, von geschickter Hand geschaffen und bewegt, sowie in Liedern und Erzählungen in Worte gekleidet, zu einmaligen Dingen, eingebunden in ein Geflecht aus Körper, Handlung und Sprache.
Fotos: Kathrin Leuenberger © Völkerkundemuseum der Universität Zürich